Von der klassischen Goldschmiede zur innovativen Brillenmanufaktur.

Marcus Marienfeld, gelernter Goldschmied und Juwelenfasser, entschloss sich im Februar 1992, nach einigen Jahren der beruflichen Wanderschaft, sein eigenes Goldschmiede-Atelier in der Altstadt des kleinen Walliser Alpenstädtchens Brig zu eröffnen, am Fusse des Simplonpasses, dem Tor zum Süden. Das intensive Schmuckschaffen wurde bald mit Sonderanfertigungen von Brillenfassungen bereichert, so dass es nahe lag, sich eingehender mit diesem Metier auseinanderzusetzen.
Zu eben dieser Zeit kamen die ersten Titanbrillen auf den Markt, sie wurden damals ausschliesslich in Japan produziert. Die Japaner waren von je her materialverliebt und erkannten, dass das Metall Titan einzigartige Eigenschaften aufwies. Es war leicht wie Aluminium, konnte hart sein wie Stahl und war antiallergisch – drei hervorragende Produkteigenschaften. Leider war es nur mit grossem Aufwand zu verarbeiten. Seine Verformung erwiess sich als schwierig. Das Befräsen war aufgrund seiner Zähigkeit sehr aufwendig, die daraus resultierenden sehr geringen Standzeiten der Werkzeuge waren kostenintensiv. Und seine Verbindung, die mittels konventionellen Lötens nur unter Einsatz von nickelhaltigen Loten möglich war, forderte die Entwicklung neuer Technologien. Alles Gründe, die zur Vermutung Anlass gaben, dass Titan letztlich doch keinen Platz in der Brillenindustrie finden würde – es würde genauso schnell wieder verschwinden, wie es aufgekommen war. Marcus Marienfeld aber war bereits zu dieser Zeit klar, dass genau dieses Material in unserer Branche eine grosse Zukunft haben würde. Denn zu überzeugend  waren seine positiven Eigenschaften. Wie wir heute wissen, sollte er Recht behalten.
Sukzessive ging er die Probleme der Verarbeitung an. Die Japaner mit ihren irrwitzigen Ideen und daraus entwickelten Titanlegierungen sollten die Marcus Marienfeld AG mit hochwertigsten Rohmaterialien versorgen. In der Verbindungstechnik wurde von Anbeginn auf die neu aufkommende Lasertechnologie gesetzt, ein reiner Schweissprozess ohne jegliche Zugabe von Fremdmaterialien.
Die Standzeiten der Fräswerkzeuge wurden Schritt für Schritt durch die Optimierung der Schneide-Geometrien verlängert. Der Einsatz von modernster CNC-Technologie und die Kombination von Naturprodukten, wie dem Indischen Wasserbüffelhorn, mit Hightech-Materialien, wie zum Beispiel dem Karbon, garantieren die Einzigartigkeit der zu 100% in Handarbeit gefertigten Fassungen. Ein Weg, den zu gehen es sich gelohnt hat. Die Marcus Marienfeld AG hat heute weltweit Erfolg mit ihren innovativen Produkten. Früh wurde erkannt, dass ein perfekter Service die Grundlage für den Erfolg der Marke ist. Im Dezember 2018 eröffnete die Marcus Marienfeld AG ihren eigenen Showroom in Zermatt - dem touristische Herz des Kantons Wallis.